Tools sind ausreichend da, um heute in den Finanzressorts vorwiegend analytisch zu arbeiten. Jetzt müssen die CFOs die Technik nur noch nutzen. Eine neue CFO-Generation kann dabei helfen.
Ich kann es fast nicht mehr hören. Jeden Tag das Gleiche, Digitalisierung, neue Tools, Robotik, Cockpits usw. Und was kann ich nicht mehr hören? Ja natürlich, die Frage, ob CFOs diese Dinge einsetzen müssen. Es geht doch darum, wie zügig sie sie einsetzen, nicht, ob sie sie einsetzen. Also basta, „just do it“.
Die jetzige Generation von CFOs darf höhere Ansprüche an sich und ihre Abteilungen stellen, weil sie ganz andere Tools haben. Sie sind hochmotiviert, diese „Zukunftisierung“ voranzutreiben. Viele CFOs sind allerdings damit überfordert und leben immer noch mit dem Rückspiegelblick, haben ein schwaches Team und wollen alles selbst machen. Aber „jeder ist ersetzbar“. Das ist hart, aber wahr! Deshalb gilt für jeden CFO: Ohne ein sehr gutes Team wird er oder sie den Ansprüchen, die heute gestellt werden, nicht gerecht werden.
GESCHÄFTSMODELL „ZUKUNFTISIEREN“
Das Verhältnis von manueller zur automatisierten Arbeit hat sich in den Finanzabteilungen in den vergangenen Jahren sehr verändert – zumindest, wenn man die Tools einsetzt, die heutzutage verfügbar sind. Denn heute kann ein CFO in 10 Prozent seiner Zeit Berichte erstellen und in 90 Prozent analysieren. Vor 20 Jahren war es genau umgekehrt. Es war ein Kampf, eine homogene ERP-Welt zu gestalten – ohne Excel wären alle verloren gewesen. Heute kommt ein CFO viel, viel schneller an Informationen, mit denen er entscheiden und das Geschäftsmodell „zukunftisieren“ kann. Das heißt aber auch, dass ein CFO zusammen mit seiner Finanzabteilung heute viel besser und schneller einen „Value“ generieren kann und muss. Das ist erfreulich. Denn dadurch ist der CFO doch viel agiler und entscheidungsfähiger. Er kann tiefgreifende strategische Gespräche mit seinen Mitarbeitern führen und ist danach für Gespräche mit dem CEO noch besser gewappnet. Der CFO arbeitet mit harten Fakten und nicht nur mit rohen Daten. So macht die Arbeit Spaß, sie ist viel spannender als früher. Aber als CFO muss man auch den Anspruch haben, die Technik und die Tools zu nutzen – und das fehlt bei vielen CFOs, auch in Dax Unternehmen!
Die Finanzchefs brauchen aber keine Angst vor der Digitalisierung zu haben. Sie ist als „Wegbereiter“ für ein einfacheres Arbeiten zu sehen und nicht als Konkurrenz zu den Menschen, deren Arbeitsplätze dadurch verlorengingen. Vielmehr bilden Computer und Mensch eine optimale Symbiose. Es ist zu hoffen, dass es gelingt, Menschen und Computer in Einklang zu bringen, ohne die Menschen zu verunsichern und die Entwicklung von Persönlichkeiten zu beeinträchtigen oder zu erschweren.
Denn auch in den Finanzabteilungen brauchen wir „die Persönlichkeiten“, um als Unternehmen erfolgreicher zu sein. Es gab noch nie so eine große Gelegenheit für eine Finanzorganisation, dem Unternehmen und dem Geschäftsmodell ihren Stempel aufzudrücken und einen „Wert“ für das Unternehmen zu schaffen, wie heute.
Deshalb braucht die Unternehmenswelt aber auch viel mehr Leute aus der zweiten Reihe, die CFOs werden wollen. Man muss selbst kein Rechnungswesenguru sein, um das Finanzressort zu leiten. Im Gegenteil! Warum werden zum Beispiel nicht mehr Treasurer CFOs? Sie sind es doch gewohnt, die Firma an Banken und Stakeholder, Investoren und so weiter zu „verkaufen“. Das sind meistens Menschen mit Bühnenpräsenz, die sehr überzeugend kommunizieren und das Geschäftsmodel verstehen und vertreten können – Persönlichkeiten halt. Analytisch müssen sie auch sein. Also, liebe Treasurer, traut euch! Als CFO braucht ihr „nur“ Persönlichkeit und analytische und Führungsfähigkeiten.
In der Vergangenheit gab es viele CFOs, die nach Ausreden gesucht haben, wie: „Die IT liefert nicht!“, „Zu viel zu tun!“ und so weiter. Jetzt haben sie keine Ausreden mehr. Sie haben Tools vom Feinsten! Der CFO muss und kann vorangehen. „The best way to create the future is to live it.“ Das wäre ein Credo für CFOs und Finanzabteilungen 2020. Und dafür muss eine neue Generation von CFOs an die Spitze der Unternehmen treten. Das ist kein Selbstläufer, aber durchaus ein erstrebenswertes Ziel.
Jetzt haben CFOs keine Ausreden mehr. Sie haben Tools vom Feinsten!